Die einzige Gemeinde im Kreis Calw mit einem ausgeprägten, wenn auch nur gut 70 Jahre währenden jüdischen Leben, war einst der kleine Ort Unterschwandorf. Der Ortsherr Theodor Carl Adolph Kechler von Schwandorf war hoch verschuldet, als er am Ende des 18. Jahrhunderts auf den rettenden Gedanken kam, gegen Schutzgeld heimatlose "Colonisten", vor allem Juden und Katholiken, bei sich aufzunehmen. Gut sechs Jahrzehnte lang existierte hier eine jüdische Gemeinde, zu der auch eine Synagoge und ein außerhalb des Orts gelegener Friedhof gehörten. Bei dem Gang durch den Ort werden die Entstehung, die Entwicklung und das harte Alltagsleben der jüdischen Gemeinde nachgezeichnet, bis zur Auflösung in den 1860er Jahren. Auch der erhalten gebliebene jüdische Friedhof und die schöne Marienkapelle von 1886 werden besichtigt.
Referenten: Martin Frieß (ehem. Kreisarchivar) und Pfarrerin Dorothee Völkner
Ort:
Iselshauser Str. 1
72221 Haiterbach-Unterschwandorf
Kategorie(n): Führung